Am 05. Juni 2024 übernahm ich eine Seniorenwanderung zwischen Berga und der Clodramühle.
Diese sollte von Anfang an unter keinem guten Stern stehen, zwischen Greiz und Berga war Schienenersatzverkehr angesagt und wenige Tage vorher zog ein Unwetter übers Vogtland. Bei einem Anruf in der Stadtverwaltung Berga konnte mir keine verlässliche Antwort über den Wanderwegzustand gegeben werden.
Am Bergaer Bahnhof starteten somit 20 Wanderer, davon neun Gäste, mit einer Stunde Verspätung die mit 7 Kilometer angesetzte Tour. Vorher gab es noch Informationen zum Ort Berga und dem nationalsozialistischen Geheimobjekt Schwalbe V. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges mussten tausende Sträflinge und Kriegsgefangene für die Flugbenzinherstellung und Lagerung am Zickraer Berg 17 Stollen in den Hang treiben.
Bei bewölkem Wetter liefen wir, vorbei am Gewerbegebiet, an der Weißen Elster entlang. Der Weg führte uns mit leichten Steigungen über den Ziegenbach zum Echo auf teils aufgeweichten, matschigen Wegen.
Nun war die Clodrabrücke schon in Sicht. Die alte Holzbrücke wurde durch das Hochwasser 2013 zerstört, vier Jahre später wurde eine neue und stabilere Betonbrücke errichtet. Nach einigen hundert Metern war die Clodramühle erreicht, die eine der ältesten Mühlen im Elstertal ist und die seit einiger Zeit zur Energiegewinnung genutzt wird. Nebenan, die Gaststätte Il Giardino, nutzten wir zur Einkehr als Mittagspause.
Nach der zügigen Bedienung und den zu großen Portionen ging es recht pünktlich weiter, um unseren Schienenersatzverkehr in einer Stunde zu erreichen.
Über Clodrabrücke und dem Unterhammer wollten wir nun auf der anderen Seite der Elster zurücklaufen. Aber nach 20 Minuten war beim besten Willen kein Weiterkommen mehr möglich. Eine Überschwemmung versperrte uns den Weg; wir mussten umkehren und wieder über die Brücke ging es den gleichen Weg zurück.
Da unser Schienenersatzverkehr nun nicht mehr zu erreichen war, unternahmen wir noch einen Rundgang durch Berga bis zur Schwalbe V – Infotafel am Aufstieg zum Baderberg. Vorbei am Museum Spittel und der mindestens 300 Jahre alten Wappeneiche mit einem Umfang von 6,60 Meter, liefen wir zurück zum Bahnhof Berga.
Dort mussten wir noch einige Zeit warten und es fanden nicht alle einen Sitzplatz.
Dann fuhren wir, 2 Stunden später als geplant und einem Umstieg in Greiz, wieder nach Plauen/Bahnhof Mitte.
Die Tour, mit dann doch reichlichen 8 Kilometern, hat trotzdem allen gefallen, schon weil das Wetter ausgehalten hat.
Wanderleiter Tobias Schliwa (Text und Bilder)