Abschlussbericht zur Friedenswanderung der NFD für die Etappen 51 – 56 vom 16.06. – 21.06.2023 in Plauen und im Vogtland

Unter dem Motto „Frieden in Bewegung“ führen die NaturFreunde Deutschlands vom 26. April bis 2. Juli eine große Friedenswanderung durch.

„Frieden in Bewegung“ 2023 begann am 26. April mit dem Start vor dem Europaparlament in Straßburg (F), führt in 68 Tagen über fast 1.000 Kilometer von West nach Ost und endet am 2. Juli am ehemaligen KZ Theresienstadt in Tschechien.

Seit der Vereinsgründung der Naturfreunde im Jahr 1895 setzen sie sich für Frieden und Völkerverständigung ein. Die Naturfreundejugend war Mitbegründer der Ostermärsche. Dem Motto der diesjährigen Ostermärsche: verhandeln/statt schießen – abrüsten/statt aufrüsten schließen wir uns an.

Die Naturfreunde Plauen beteiligten sich aktiv an 6 Etappen der Friedenswanderung in Plauen und im Vogtland/Erzgebirge.

Zunächst starteten die Teilnehmer am Oberen Bahnhof in Plauen, wo sie bereits von einem Kamerateam des MDR Sachsenspiegel erwartet und auf ihrer Wanderung begleitet wurden. Vom Bärensteinturm konnte man die Ausdehnung der ehemaligen Großstadt erkennen. Neben dem MDR-Team begleitete uns die 88-jährige Ruth Kneisel, die viele Jahre als Naturfreundin unserer Ortsgruppe angehörte und die von ihren Lebenserfahrungen berichtete.

MDR Sachsenspiegel auf dem Bärensteinturm
MDR Sachsenspiegel auf dem Bärensteinturm
Wanderung durch den Stadtpark bei Regen
Wanderung durch den Stadtpark bei Regen

Der Weg führte uns danach über den Stadtpark, wo ein kleiner Kaffee-Imbiss die Teilnehmer erfreute, durch das Syratal, über den Birkenhübel in das Stadtzentrum. Im Vogtlandgarten konnten die Teilnehmer sich stärken.

Im Stadtpark am Teich
Im Stadtpark am Teich
Im Schauraum der JHB-Plauen 89
Im Schauraum der JHB-Plauen 89

In der Jugendherberge gab es danach einen Abend in Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 mit den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz und eine Diskussionsrunde zum Thema Frieden und Freiheit in Zeiten des anhaltenden Ukrainekrieges. Der teilnehmende Bundesvorsitzende der NFD Michael Müller brachte sich dazu mit einem fundierten Beitrag ein.

Besonders erfreut waren wir auch von der Teilnahme der Naturfreunde Andrea und Klaus Hammer aus Mitterteich (Pfalz), dem Naturfreund Wilmar Jakober aus Langenau und Holger Erthel aus Dresden.

Am nächsten Tag wurden die Friedenswanderer durch den Oberbürgermeister Herrn Steffen Zenner am Portal vor der Lutherkirche begrüßt. Es wurde erneut an die friedliche Revolution am 7.10.1989 erinnert.
Durch den Historiker der Stadt Plauen Gerd Naumann sind die Wanderer über den Altmarkt und dem Malzhaus an die Weiße Elster geführt worden. Die Größe der früheren VOMAG, deren Produktionspalette und die spätere Kriegsproduktion sowie Kriegsschäden waren Gegenstand seiner Ausführungen.
Die im Volksmund genannte „Panzerbrücke“ verdeutlichte die Kraft der Munition, die ein Geschoss anrichten kann.

Begrüßung durch den OB Steffen Zenner
Begrüßung durch den OB Steffen Zenner
Historiker Gerd Naumann
Historiker Gerd Naumann
Historischer Rundgang VOMAG mit Gerd Naumann
Historischer Rundgang VOMAG mit Gerd Naumann
Im Weissbachschen Garten
Im Weissbachschen Garten
Zerstörte Panzerbrücke
Zerstörte Panzerbrücke

Über die Elsterauen, dem neu gestalteten Generationspark gelangten die Wanderer in den „Weissbach`schen Garten“. Erholung pur in diesem Garten war angesagt, gewürzt mit vielen Erinnerungen, Episoden, Erklärungen und einer Führung von und durch Herrn Bernhard Weissbach. Am Nachmittag und Abend konnten dann die Veranstaltungen zum 62. Plauener Spitzenfest genutzt werden.

Am 3. Tag fuhren die Friedenswanderer mit Bahn und Bus von Plauen nach Muldenberg in das 1. Deutsche Flößerdorf. Dort wurden sie vom Vereinsvorsitzenden Bernd Kramer am Floßplatz begrüßt.
Neben seinen Erläuterungen zur Scheitholzflößerei als immaterielles Weltkulturerbe wurde auch auf die Geschichte der Kriegsgefangenen und der Explosion der Staumauer der Talsperre Muldenberg hingewiesen.
Anschließend wanderten die Teilnehmer auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland nach Schöneck in die JHB und nach dem einchecken und dem Abendbrot gab es noch eine abendliche Stadtführung. Vom Aussichtsfelsen „Alter Söll“ hatte man einen wunderbaren Blick in das Vogtland.

Am Flößerspeicher-Sauteich
Am Flößerspeicher-Sauteich
Wanderung von Muldenberg nach Schöneck
Wanderung von Muldenberg nach Schöneck
Ein Teil der Wandergruppe auf dem Alten Söll
Ein Teil der Wandergruppe auf dem Alten Söll

Am 4. Tag nahmen die Wanderer die Etappe 13 des Kammweges Erzgebirge – Vogtland in Angriff.

Entlang der Muldentalsperre, zum Sauteich (Wasserspeicher für das Scheitholzflößen) weiter entlang des Floßgrabensystems und danach zum einzigen oberirdischen Topasfelsen auf dem Schneckenstein gelangten die Wanderer nach Mühlleithen, wobei zwischendurch immer die tollen Ausblicke in die Täler und auf die Vogtland-Arena genossen wurden.

Am Abend konnten die Wanderer noch das musikalische Erbe der Mundharmonika in Klingenthal der Firma Seydel durch Jürgen Just an musikalischen Beispielen kennenlernen.

Am vorletzten Tag starteten die Teilnehmer auf der Etappe 13 des Kammweges Erzgebirge – Vogtland von Mühlleithen nach Weitersglashütte.

Nach ca. 8 km Wegstrecke am Wanderkreuz „Drei Bächle“ übernahm die Führung der Gruppe der Förster in Ruhestand Herr Lerche. Er führte die Wanderer durch den ältesten Fichtenbestand Sachsens, über die Trinkwassertalsperre Carlsfeld und vermittelte viele Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit im Wald und Flur.

Wie bereits in der Pension „Kammloipe“ in Mühlleithen waren auch in der Pension „Talblick“ in Weitersglashütte beste Bedingungen für die Unterbringung und Versorgung vorhanden.

Am letzten Tag wurden noch der neugestaltete Platz in Carlsfeld und die Rundkirche besichtigt. Anschließend fuhren die Teilnehmer nach Chemnitz, begrüßten den nachfolgend Verantwortlichen Gunter Zimmermann und wurden durch Mitglieder der Grünaer Naturfreunde (gleichzeitig auch Mitglieder der OG Plauen) durch die Stadt Chemnitz, einschließlich des Stadtparks, geführt.
Gegen 14:00 Uhr hieß es Abschied nehmen und die Friedenswanderer von Plauen fuhren nach Hause zurück. Vorher wurde noch ein Abschiedsfoto mit dem Hintergrund des Karl-Marx-Kopf gemacht.

Abschlussbild am Nischel in Chemnitz
Abschlussbild am Nischel in Chemnitz

Durch die teilnehmenden Wanderer wurde der Naturfreundin Katrin Klaubert-Heß für die gesamte Organisation und Durchführung der Wanderung recht herzlichst gedankt und ihr auch eines kleinen Präsent überreicht.

Bernd Wächter
Vorsitzender und Teilnehmer
Plauen, 23.06.2023

Bilder: K. Klaubert-Heß, B. Wächter